Fromme und andere Wünsche

1818 dichtete Joseph Mohr seinen Welthit  „Stille Nacht, heilige Nacht“. Es existiert eine unbekannte vierte Strophe, “ die unter dem Berliner Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. sofort und hellsichtig als eine Art christlicher Internationale durchschaut und prompt verboten wurde. In der seither ignorierten Strophe heißen die beiden letzten Zeilen, überaus brüderlich, also fraternisierend und alle Feinde rings umarmend, auch den französischen ,Erbfeind‘ :  , …und als Bruder huldvoll umschloß/Jesus die Völker der Welt/Jesus die Völker der Welt ‚ „, schreibt Jürgen Lodemann in seinem Buch über Lortzing und den Vormärz.Verboten sind solche Zeilen nicht mehr, doch sie werden bis heute ignoriert.

Unsere Herrscher lassen mehr und gefährlichere Waffen als jemals zuvor herstellen. Sie exportieren sie in alle Welt, damit andere sich damit umbringen, sie führen gegen jede Vernunft Kriege wie in Afghanistan, lassen Konflikte militärisch eskalieren wie an der syrischen Grenze und bereiten neue Kriege vor wie in Mali. Wir dürfen uns zu Weihnachten Frieden wünschen, dürfen jederzeit reden, schreiben, argumentieren, demonstrieren. Es wird ignoriert.

Das Bochumer Friedensplenum wünscht schöne Festtage und  ein neues Jahr, in dem so viel Druck gegen die herrschende Militär-und Rüstungspolitik entsteht, dass er endlich zu Veränderungen führt.

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