Informationskrieg – NATO-Tagung in Essen

Die einheimische Bevölkerung unterstütze in viel zu geringem Ausmaß die Operationen der NATO-Luftwaffe, heißt es in der Einladung zur Tagung einer NATO-Denkfabrik in Essen. Seit 10 Jahren gibt es dieses „Joint Air Power Competence Center“, kurz JAPCC, einen Think-Tank, der alljährlich hochrangige Militärs, Politiker, Militärforscher und Rüstungs- industrielle zu Konferenzen einlädt. „Kriegsführung im 21. Jahrhundert“ war 2012 das Thema. Im letzten Jahr empfahl die Tagung einen „angemessenen Mix nuklearer und konventioneller Potentiale“ zur möglichen Kriegsführung. Der Zuwachs an Besuchern hat dazu geführt, dass die von führenden Rüstungsunternehmen gesponserte Konferenz in diesem Jahr von Kalkar in die Messe nach Essen verlegt wird. Unter dem Titel „Strategische Kommunikation – NATO-Herausforderungen für die Zukunft“ sollen dort vom 23. bis 25. November Möglichkeiten und Techniken geplant werden, um eine stärkere öffentliche Unterstützung für Kriegsoperationen der NATO aufzubauen. Weit verbreitete pazifistische Auffassungen machen nach Auffassung der Militärs die deutsche Bevölkerung nämlich besonders anfällig für antimilitaristische „Desinformationskampagnen“. German Foreign Politics berichtet über Empfehlungen, die das JAPCC schon im Vorfeld der Konferenz zur „Erziehung der Öffentlichkeit“ im Sinne der NATO formuliert hat.

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