3. Oktober in Kalkar und Essen

Rund 400 FriedensaktivistInnen demonstrierten gestern in Kalkar gegen die dortigen Bundeswehr- und NATO-Kommandozentralen. Von Kalkar und Uedem aus werden Kriegseinsätze koordiniert und Militär- einrichtungen für einen künftigen High-Tec-Krieg entwickelt. In seiner Rede erinnerte Andreas Zumach an  Versuche der Bundesrepublik, sich auf Umwegen Zugang zu Atomwaffen zu verschaffen; 1973 mit dem Schnellen Brüter in Kalkar, dem “ unsinnigsten, teuersten und gefähr- lichsten Technologieprojekt in der Geschichte der Bundesrepublik“         ( Zumach) bis heute, wo sich die Regierung  an der „Modernisierung “ der verbliebenen Atomwaffen in Büchel logistisch und finanziell beteiligt, sich der von Österreich forcierten UNO-Initiative zum völkerrechtlichen Verbot aller Atomwaffen verweigert und u.a. über das Joint Air Power Competence Center (JAPCC) die Entwicklung von Strategien unterstützt, die auf militärische Überlegenheit und Erstschlagsfähigkeit hinauslaufen.

Bei der anschließenden Kranzniederlegung vor den Toren der benach- barten Von-Seydlitz-Kaserne gedachte Felix Oekentorp in einer Rede der Opfer von Drohnen-und Bombenangriffen, für die die Bundesregierung verantwortlich ist: direkt, wie bei der Bombardierung eines Tanklastzugs in Kunduz mit über 100 zivilen Opfern oder indirekt, indem sie Standorte zur Steuerung von Drohneneinsätzen zur Verfügung stellt.

In Essen versammelten sich dann im Anschluss etwa 700 DemonstrantInnen, die gegen die Jahrestagung des JAPPC, die ab heute in der Essener Messe stattfindet, protestierten.

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