Volkstrauertag?

Alle Jahre wieder marschieren zum Volkstrauertag neben dem Volksbund Kriegsgräberfürsorge(VDK)  Vertriebenenverbände, Reservisten und eine Bundeswehrabordnung auf. Statt um die sinnlos Getöteten zu trauern, wollen sie mit revanchistischen Fahnen und militärischen Ehren- bezeugungen die toten Soldaten der Weltkriege ehren. Seit Jahren protestiert das Friedensplenum gegen diese gruselige Veranstaltung mit verschiedenen Aktionen. (Vgl.hier) Im letzten Jahr wollte die Stadt Bochum und der VDK die Veranstaltung neu aufziehen und Jugendliche an der Gestaltung beteiligen. Heraus kam dabei, dass sich die Schülerinnen und Schüler des Neuen Gymnasiums ernsthaft und kritisch mit Krieg, Rüstungsexporten, Flucht und Rassismus beschäftigten. Zum Entsetzen der alten und neuen Kriegskameraden verfremdeten sie sogar die kriegsverherrlichende Hymne „Ich hatt´einen Kameraden“, mit der das deutsche Militär seine „gefallenen“ Soldaten zu beerdigen pflegt, und ließ sie mit schrillen Misstönen schließen. Daraufhin findet die Gedenkverabstaltung in diesem Jahr in einem Umfeld statt, das vor kritischen Tönen gesichert ist. In der Trauerhalle des Zentralfriedhofs sprechen Landtagspräsidentin, Oberbürgermeister und der Vorsitzende des VDK, die Pfarrer geben ihren Segenund die Soldaten stehen stramm. Diese Art von Gedenken, diese Mahnung zu Frieden und Versöhnung  ist verlogen, solange es keine  Überlegungen einschließt, wie neue Kriege, wie Waffenexporte, Rüstungsgeschäfte, steigende Militärausgaben und Auslandseinsätze zu beenden sind. Deshalb ist das Bochumer Friedens- plenum an diesem Sonntag wieder gefordert, einen Anstoß zum Nach- denken zu leisten. Zur demonstrativen Anerkennung all der Deserteure, die sich dem Töten und Getötetwerden entzogen haben, legen wir einen Kranz am Gedenkkreuz gegenüber der Trauerhalle nieder. Treffen:  13.November um 15.45 Uhr am Eingang zum Friedhof Freigrafendamm.

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