Antimilitaristische Proteste beim Kirchentag

Von  Protesten gegen die Beteiligung des Militärs beim Kirchentag war wenig zu hören. Das lag nicht nur an den Medien. Thomas Wiegold von „Augen geradeaus“ schildert seinen Eindruck: „Dass die Worte einer Verteidigungsministerin auf einem Kirchentag so lautstark begrüßt werden, während die Proteste gegen sie (und die Bundeswehr) eher ablehnend quittiert werden – das ist in der Geschichte der Evangelischen Kirchentage, wenn ich mich recht erinnere, keineswegs selbstverständlich.“ Dennoch gab es Aktionen: Während eines Bitt- gottesdienstes für den Frieden, bei dem der evangelische Militär- bischof Sigurd Rink und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) eine Dialogpredigt hielten,  seilten sich zwei junge Frauen von der Empore ab und entrollten ein Plakat mit der Aufschrift „War starts here“. Andere gingen mit einem Transparent mit der Aufschrift „Keine Kampfdrohnen für die Bundeswehr“ zum Altarraum vor. Geschickt bat die Ministerin die Anti-Drohnen-Protestierenden zu sich in den Altarraum, mit dem Argument,  ihre Soldaten stünden dafür ein,“ dass ihr hier gegen uns sein könnt“. Anschließend wurden die Frauen  zur Personalienfeststellung abgeführt.

Mit Flashmobs  hat die Aktion Aufschrei und die Bürgerbewegung Campact auf dem Kirchentag ihren Protest gegen Pläne des Rüstungskonzerns Rheinmetall fortgesetzt, der in der Türkei eine Panzerfabrik bauen will.

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