Hiroshima mahnt

Das Bochumer Friedensplenum wird am Samstag, den 6. August von 12 – 14 Uhr im Bereich des Bongard-Boulevards vor der Drehscheibe – wie in den vergangenen Jahren – an den ersten Atombombenabwurf auf mehr als hunderttausend Menschen erinnern. Am 6. August 1945 wurde die japanische Stadt Hiroshima durch eine Atombombe der USA dem Erdboden gleichgemacht: 78 000 Menschen verbrannten sofort, weitere 122 000 starben an den Folgen der Explosion. Die zweite Atombombe auf Nagasaki drei Tage später tötete mehr als 60 000 Menschen.

120 Kilometer Luftlinie von Bochum entfernt in der Eifel bei Büchel lagern 20 US-Atomwaffen mit maximal der 13-fachen Sprengkraft der Hiroshimabombe: die Bomben der „nuklearen Teilhabe“.  Dafür will die Regierung nun für etwa 12 Milliarden Euro neue amerikanische F-35- Kampfjets anschaffen, damit soll die  Bundeswehr die Bomben ins Ziel bringen. „Deutschland muss die Fähigkeit zur nuklearen Abschreckung erhalten“, und „Deutschland ist zur nuklearen Teilhabe verpflichtet“: So antwortet  Außenministerin Baerbock auf die Angst vor einem Atomkrieg. Sie nennt das „Wehrhaftigkeit auf der Höhe der Zeit“. Diese Politik kalkuliert mit dem endzeitlichen Desaster,  als hätte es Hiroshima nie gegeben.
Das Friedensplenum wird am Samstag eine Ausstellung zeigen, die die Folgen der atomaren Verwüstung in Hiroshima darstellt. Rima Ideguchi liest kurze Sequenzen aus den Erinnerungen ihres Großvaters, der den Atombombenabwurf überlebt hat. Auf Tabletts wird ein Video des Internationalen Roten Kreuzes gezeigt, das vermittelt, welche Folgen eine Atombombe heute haben würde. Ein Posaunen-Duo wird helfen, dazu aufzurütteln zu erkennen, wie groß die aktuelle atomare Bedrohung ist.

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