Irreführung mit Zahlen

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnt vor „einer Fortsetzung des Sparkurses im Rüstungsbereich“, meldet heute die WAZ. “ Russland hat seine Verteidigungsausgaben in den vergangenen fünf Jahren um 50 Prozent erhöht ..“, wird Stoltenberg zitiert. In derselben Zeit seien die Verteidigungsausgaben der Nato um 20 Prozent gesunken. Was die Zeitung verschweigt, sind die tatsächlichen Ausgaben. Die USA gaben laut SIPRI im letzten Jahr 640 Mrd. Dollar für Rüstung aus, Russland demgegenüber rund 88 Mrd. Dollar. Die Militärhaushalte allein der drei Nato-Länder Frankreich, Großbritannien und Deutschland  lagen zusammen bei 168 Mrd. Dollar. Vier der Nato-Mitgliedsstaaten geben demnach rund das Neunfache für  Militär im Vergleich zu Russland aus. Selbst wer militärische Abschreckung für nötig hält, kann nicht be- haupten, dass die Nato ihre Rüstungsausgaben wegen einer russischen Aufrüstung erhöhen muss.

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