Nie wieder Krieg – Gedanken und Beiträge zum Antikriegstag

„Seit vielen Jahren gehört der 1. September zum festen Bestandteil des Friedenskalenders. An diesem Tag wird des Beginns des Zweiten Weltkriegs erinnert, den die faschistische deutsche Wehrmacht mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 eröffnet hat.“
Mit diesen Sätzen beginnt eine Artikelsammlung der AG Friedensforschung der Uni Kassel, die hier zu finden ist und viele lesenswerte Beiträge zu bieten hat.

Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg! … und von Deutschland darf nie wieder Krieg ausgehen! – Mit diesen Forderungen und Mahnung gingen Sozialdemokraten, Gewerkschaften, Linke und zahlreiche Gruppen der Friedensbewegung nach Kriegsende jährlich auf die Straße, gegen das Vergessen und für eine friedlichere Welt ohne Faschismus und ohne Krieg.
Und heute? Nazi-Horden laufen durch unsere Straßen, jagen und prügeln Menschen zu Tode, verbreiten Hass und Rassismus … und ein Großteil der Gesellschaft schaut zu und lässt dies zu.

Seit dem Kosovo-Krieg (24. März 1999 – 10. Juni 1999) zeigt Deutschland wieder seine Kriegsfähigkeit und führt Kriege. Deutsche Piloten dürfen seitdem zeigen, wie gut und präzise sie zivile Objekte, wie Brücken, Kraftwerke und Rundfunkstationen zerstören können und mit der Erteilung des Mandates am 20. Dezember 2001 nach Afghanistan in den Krieg ziehen zu dürfen, zeigen Deutsche Regierungen wieder militärische Stärke und „spielen Weltpolizei“. SPD, Grüne, CDU/CSU und FDP, in diesem Punkte vereint … und alles natürlich nur, um Frieden zu schaffen … und ein Großteil der Gesellschaft schaut zu und lässt dies zu.

Alle reden vom Frieden, aber die meisten tun alles dafür, dass Frieden nicht entsteht, bewusst oder unbewusst. Doch was ist Frieden eigentlich und wodurch entsteht Krieg, wie kann man Frieden schaffen und den Krieg vermeiden?

Bedarf es dazu nicht einer gesamtgesellschaftlichen Auseinandersetzung darüber und einer gemeinsamen Erforschung von beidem, von Krieg und Frieden? … von Lehren aus der Geschichte? … und von Interessen, die Mächtige am Krieg haben?  Ein interessanter, wenn auch recht ungewöhnlicher bunter und plakativer Ansatz ist zum Beispiel hier auf www.antikriegstag.de zu finden. Wer sich an die ungewöhnlichen Darstellung der Texte gewöhnt hat, kann dort einige interessante Fragestellungen und Denkansätze finden.
Um bezüglich bundesweiter Aktionen zum Antikriegstag immer auf dem Laufenden zu sein, ist mit Sicherheit die Seite des Netzwerks Friedenskooperative interessant.
Ein informativer Beitrag von Wolfgang Dominik zur Geschichte des Antikriegstags ist auch hier im Blog des Bochumer Friedensplenum zu finden.
Bei den Gewerkschaften wird nach einem DGB-Beschluss vom Jahr 1966 der 1. September als Tag des Bekenntnisses für Frieden und gegen den Krieg begangen. Auch wenn Gewerkschafter in Rüstungskonzernen sich mit dem bloßen Argument des Arbeitsplatzerhaltes nach wie vor für die Waffenproduktion einsetzen, gibt es wenigstens einen jährlichen Aufruf des DGB gegen den Krieg, eine Erinnerungspflege wie z.B. von ver.di oder Veranstaltungen wie z.B. Antikriegstag – 70 Jahre nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges – Krise und Krieg heute am 31. August in Berlin.


  • Und was macht die SPD? Der 1. September ist kein Thema mehr für die Partei, warum auch. Die SPD gehört ja zu einer der kriegsführenden Parteien. Die Suche auf der Webseite der SPD erbrachte: Ihre Suche nach „Antikriegstag“ lieferte keine Treffer.
  • Die CDU zeigte die erwarteten Anzahl Treffer: 0.
  • Die Grünen brachten unerwartet: Ihre Suche nach „Antikriegstag“ brachte keine Suchtreffer. zutage … ach ja sie stimmten ja auch für Krieg.
  • Bei der FDP kam das Wort Antikriegstag zumindest in der von Google unterstützten Wortliste vor, aber die Treffer: auch negaiv! also auch keine Aussage … also mehr Schein als sein?
  • Und die erfreulichen 8 Treffer bei der Partei Die Linke zum Thema Antikriegstag wollen wir hiermit gerne verlinken.

  • Die Friedensbewegung kann sich also nicht darauf verlassen, dass von den Politikern, die die militärische Auseinandersetzung als Mittel zur Politik oder vielleicht sogar als Politik verstehen, ein ernsthaftes Bemühen um Frieden kommt. Frieden ist für sie nur ein Lippenbekenntnis und wenn Frieden nur erreicht werden kann über Gewalt und Krieg, so ist das kein Frieden mehr, sondern Unterdrückung. Nach den Ursachen eines Konfliktes fragen sie nicht mehr.

    Frieden ist die Herrschaft der Menschenrechte und das Setzen des Rechts über die Gewalt. Frieden ist demokratisch, sozial und menschlich.

    Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg! (la)

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