Ausstellung in Bochum: Frieden geht

„Frieden geht anders!“, heißt eine Ausstellung, die Pax Christi in die Kunstkirche Christ-König am Steinring geholt hat. Auf großen Bildtafeln werden Beispiele nicht-militärischer Konfliktlösungen dargestellt: Ein Ende des Bürgerkriegs in Liberia durch zivilgesellschaftliche Zusammenschlüsse, die vor allem von Frauen ausgingen; Boykott und internationaler Druck als Mittel gegen das südafrikanische Apartheits- regime; Mut zur Gewissensentscheidung am Beispiel des sowjetischen Generals Stanislaw Petrow, der nach einem vermeintlichen Raketenangriff entschied, abzuwarten und nicht den dritten Weltkrieg auszulösen. Weitere Tafeln zeigen Beispiele von diplomatischen Lösungen, Verhandlungsstrategien und Verträgen, die Bürgerrechts- gruppen innerhalb der sozialistischen Staaten die Freiräume zum gesellschaftlichen Umbruch verschafft hätten.  Dass der „baltische Weg in die Freiheit“ mittels Volksliedern und Punk, „Liedern, die die Welt verändern“, einen Weg zum Frieden eröffneten, kann angesichts des Wiederauflebens von Nationalismus und  faschistischen Traditionen in Estland, Lettland und Litauen bezweifelt werden.

Ein Beispiel für den Kampf gegen den militärisch-industriellen Komplex fehlt in der Ausstellung. Ein erfolgreiches Beispiel dafür wäre auch schwer zu finden, doch der Versuch dazu, den die auch von Pax Christi unterstützte „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel“ geht, wäre es wert, verbreitet zu werden. Grundlegend aber ist die zitierte Einsicht der Frauen aus Liberia: „Uns wurde klar, es genügt nicht länger, für den Frieden zu beten.“

Ausstellung mit Begleitprogramm vom 22. November bis 2. Dezember 2018, Kunstkirche Christ-König, Steinring 34, Mo bis Fr: 15.00 bis 19.00 Uhr Sa, So: 11.00 bis 17.00 Uhr.



 

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