Haft wegen Aktion gegen Atomwaffen

Am Mittwoch trat der Friedensaktivist Holger Isabell Jänicke  eine 30-tägige Ersatzfreiheitsstrafe in der JVA Billwerder/Hamburg an. Gemeinsam mit sechzehn weiteren Friedensaktivist*innen (Büchel17) aus ganz Deutschland hatte er am 30.4.2019 eine zweifache mit NATO-Draht verstärkte Einzäunung des Bundeswehr-Geländes mit Bannern und Plakaten überwunden und die täglichen Starts der Militärtornados verhindert. Das Landgericht Koblenz hatte Jänicke am 18. Januar d.J. zu einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen á 17 € verurteilt. Da er die Geldstrafe bewusst nicht beglichen hat, wurde eine Ladung zum Haftantritt verschickt.

Mehrere solidarische Mitstreiter*innen begleiteten den 60-jährigen Jänicke am Mittwoch. Auf Bannern forderten sie „Atomwaffen abschaffen“. Jänicke sieht dem Gefängnisaufenthalt gelassen entgegen. Zwischen 1985 und 1998 war er fünf Mal wegen Sitzblockaden der Pershing-II-Atomraketen insgesamt 17 Monate im Gefängnis. Später wurden alle Sitzblockierer*innnen rehabilitiert und bekamen sogar Haftentschädigung. Der Vollzeitaktivist beschäftigt sich seit 1986 schwerpunktmäßig mit Rechtshilfearbeit für gewaltfreie Aktionen, immer mit dem Anspruch, die Aktiven aus den Bewegungen zu empowern.
Jänicke: „Krieg zerstört Zukunft. Wir müssen noch entschiedener an einer Gesellschaft arbeiten, die ohne Gewalt, Unterdrückung und Ausbeutung auskommt. Dafür aber sind Atomwaffen schädlich, weil sie das Zeitfenster für positive Veränderungen noch kleiner machen. Stattdessen brauchen wir viele empowerte Menschen, um gemeinsam die Gesellschaft positiv zu gestalten. Dazu gehört natürlich auch die Abrüstung.“ Mit dem Gang ins Gefängnis will er Andere motivieren in Büchel aktiv zu werden und die Angst vor staatlichen Sanktionen abzubauen.

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