An diesem Wochenende wehen am Bochumer Rathaus die Fahnen der Mayors for Peace, der Bürgermeister für den Frieden, einem internationalen Netzwerk von 8200 Städten in 166 Ländern. Die Bürgermeister in mehr als 850 deutschen Städten setzen sich aus Sorge um die Sicherheit ihrer Bewohner*innen für atomare Abrüstung ein. Die Organisation wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima, der ersten von Atomwaffen zerstörten Stadt, gegründet. Am 8.Juli 1996 stellte der Internationale Gerichtshof in Den Haag fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“
Anlässlich des Inkrafttretens des internationalen Atomwaffenverbots der UNO führt das Friedensplenum am 22.01.2021 eine Kunstaktion mit noch leeren Stühlen auf dem Rathausvorplatz in Bochum durch .
Um diese Forderungen durchzusetzen, beschlossen 122 von 193 Staaten in der UNO 2017 einen Atomwaffenverbotsvertrag, der 2021 in Kraft getreten ist. Der Rat der Stadt Bochum hat am 11. Juli 2019 mit der Unterzeichnung folgender Resolution den Verbotsantrag unterstützt und die Bundesregierung aufgefordert, ihm beizutreten. „Unsere Stadt/unsere Gemeinde ist zutiefst besorgt über die immense Bedrohung, die Atomwaffen für Städte und Gemeinden auf der ganzen Welt darstellen. Wir sind fest überzeugt, dass unsere Einwohner und Einwohnerinnen das Recht auf ein Leben frei von dieser Bedrohung haben. Jeder Einsatz von Atomwaffen, ob vorsätzlich oder versehentlich, würde katastrophale, weitreichende und lang anhaltende Folgen für Mensch und Umwelt nach sich ziehen. Daher begrüßen wir den von den Vereinten Nationen verabschiedeten Vertrag zum Verbot von Atomwaffen 2017 und fordern die Bundesregierung zu deren Beitritt auf.“
Die Bundesregierung hat den Vertrag nicht unterzeichnet und unterstützt heute die „Modernisierung“, also die Verschlimmerung, der in Deutschland gelagerten Atomwaffen. Mit verschiedenen Aktionen hat sich das Bochumer Friedensplenum für das Verbot von Atomwaffen eingesetzt.