Greenpeace-Umfrage: Mehrheit für Diplomatie

Greenpeace veröffentlichte am 16.02.2023 die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage. Sie zeigt: 64 Prozent der Deutschen lehnen eine militärische Führungsrolle Deutschlands ab. Dagegen befürworten 75 Prozent, dass Deutschland diplomatisch Führung übernimmt. 66 Prozent der Befragten fürchten, dass Rüstungsausgaben zu Lasten von Klimaschutz und Sozialem gehen. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Menschen in Deutschland den Fokus auf militärischer Dominanz skeptisch sehen“, sagt Thomas Breuer, Leiter des Bereichs Frieden bei Greenpeace Deutschland, „stattdessen wünschen sie sich eine diplomatische Führungsrolle Deutschlands.“

 

 

Menschen können in Frieden leben statt im Krieg um Souveränität

Eine Stimme aus der Ukraine

Yurii Sheliazhenkob, Kriegsdienstverweigerer aus der Ukraine und Vorstandsmitglied von World BEYOND War, hielt beim Webinar des International Peace Bureau am 24.02.2023 die folgende ( übersetzte) Rede:

„Liebe Freunde, Grüße aus Kiew, der Hauptstadt der Ukraine. Wir treffen uns heute am widerlichen Jahrestag des Beginns einer großangelegten russischen Invasion, die meinem Land enormes Töten, Leid und Zerstörung gebracht hat.

All diese 365 Tage lebte ich in Kiew, unter russischer Bombardierung, manchmal ohne Strom, manchmal ohne Wasser, wie viele andere Ukrainer, die das Glück hatten, zu überleben. Ich hörte Explosionen hinter meinen Fenstern, mein Haus wurde von Artilleriegeschützen in fernen Gefechten erschüttert.

Ich war enttäuscht über das Scheitern der Vereinbarungen von Minsk, der Friedensgespräche in Belarus und Türkiye. Ich habe gesehen, wie die ukrainischen Medien und der öffentliche Raum immer mehr von Hass und Militarismus besessen wurden. Noch besessener als in den letzten 9 Jahren des bewaffneten Konflikts, als Donezk und Luhansk von der ukrainischen Armee bombardiert wurden, so wie Kiew im vergangenen Jahr von der russischen Armee bombardiert wurde.

Trotz Drohungen und Beleidigungen habe ich offen zum Frieden aufgerufen. weiterlesen

Freitag: Erster globaler Klimastreik in 2023

Wieder während der Schulzeit, ab 12 Uhr am Freitag dem  3. März, rufen die Fridays for Future und die Students for Future zum ersten globalen Klimastreik des Jahres auf. Die Bewegung appelliert an die ganze Welt, für Klimagerechtigkeit und eine lebenswerte Zukunft unter dem Motto #TomorrowIsTooLate auf die Straße zu gehen.

Mit Plakaten wie „Klimaschutz statt Rüstung“ und „Krieg ist der größte Klimakiller“ wird das Friedensplenum den Zusammenhang zwischen Hochrüstung und fehlender Umsetzung des Klimaschutzes ansprechen.

Treffpunkt ist die Glocke vor dem Rathaus auf dem Willy-Brandt-Platz.

Erfolgreiche Friedensmobilisierung

Etwa 20.000 Menschen nahmen am 24.2. an der Menschenkette zwischen Osnabrück und Münster teil. Die folgte dem Weg der Friedensreiter zwischen den Orten des >Westfälischen Frieden< ,  Verhandlungen, die dem Dreißigjährigen Krieg nach all den Jahren des Sterbens und der Verwüstung ein Ende setzten. Die Menschen in der Friedenskette am Freitag setzten ein  Zeichen für Frieden, für eine Beendigung des Krieges und für Verhandlungen, die zur Beendigung des Tötens in der Ukraine führen können. Daran beteiligten sich Friedensgruppen, Vereine, Gewerkschaften, Kirchengemeinden uvm. Außerhalb des Münsterlandes fand die Demonstration in den Medien wenig Beachtung, mit Ausnahme eines Filmberichts des WDR.

Um die 2000 Menschen nahmen an der Friedensdemo in Köln teil, in  Bonn wurden 300 Teilnehmer gezählt. In nahezu allen größeren Städten Nordrhein-Westfalens fanden weitere Aktionen statt.

Von der Berliner Demonstration >Aufstand für den Frieden< berichtete Julia vom Bochumer Friedensplenum:

„Die Demo in Berlin war überwältigend. Der Platz vor dem Brandenburger Tor war mehr als voll; es waren wohl 50000 Menschen.
Alles Friedensbewegte, die man so auch auf einem Ostermarsch hätte treffen können.
Die Wortbeiträge durch die Bank gut, auch der General klang vernünftig, Sahra Wagenknecht konnte mit ihrem Enthusiasmus und ihrer Glaubwürdigkeit überzeugen.
Es herrschte eine positive Aufbruchsstimmung, und alle waren wohl glücklich, dass sie feststellen konnten, wie viele andere Menschen mit der aktuellen Eskalationsspirale todunglücklich sind und dass sie nicht alleine mit ihrer Meinung sind.
Wenn jetzt die Mainstream-Medien anders berichten, so kann ich das als Augenzeuge nur dementieren. Es ist aber trotzdem erschütternd, wie Tatsachen dargestellt werden und Menschen manipuliert werden.“

Den Frieden, nicht den Krieg gewinnen

„Hunderttausende Tote, zahllose Verletzte und unzählige schwer traumatisierte Menschen und eine bald völlig verwüstete Ukraine – und wenn der Ausstieg aus der Gewaltspirale nicht gelingt, könnte bald ganz Europa zum atomaren Schlachtfeld werden. Da gibt es nur eins: Nieder mit den Waffen!“, so formulierte Wolfgang Dominik von der DFG-VK zu Beginn der Friedensdemonstration am Freitag den Konsens der meisten Teilnehmenden. (Die Rede im Wortlaut) Anlass war der Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine. Dr. Ingrid Farzin, Mitglieder IPPNW, beschrieb, was der Menschheit droht:

weiterlesen

Friedensfragen an die Ratsvorsitzende der EKD Annette Kurschus

Annette Kurschus, die Ratsvorsitzende der EKD, ist am morgigen Sonntag, 26, 2. 23, Beginn 11:30 Uhr,  Gast der Gesprächsreihe „Ein Gast. Eine Stunde“ von Norbert Lammert in den Bochumer Kammerspielen.  Ihre Positionierung zu den entscheidenden Fragen und Dilemmata des Krieges haben für die Evangelische Kirche große Bedeutung und finden weit darüber hinaus Resonanz. Kirchenintern folgen ihr nicht alle. Das Bochumer Friedensplenum hat sie deshalb gebeten, den Krieg und ihre Position dazu zu einem Thema des Gesprächs mit Norbert Lammert zu machen.

weiterlesen

Aufruf zur Friedensdemonstration am kommenden Freitag

Das Bochumer Friedensplenum ruft am Freitag, den 24. Februar um 17-18 Uhr zu einer Friedensdemonstration in der Bochumer Innenstadt auf unter dem Motto:
Stoppt das Töten in der Ukraine – für Waffenstillstand und Verhandlungen!
Wir starten im Bermuda Dreieck auf dem Konrad-Adenauer Platz vor dem Mandragora.
Wir schließen uns mit dieser Demonstration einem Aufruf von vielen bundesweiten Organisationen an zu dezentralen Aktivitäten am Jahrestag des Beginns des russischen Angriffs auf die Ukraine. Diese Organisationen haben den Mut, sich  gegen „eine Erhöhung der Rüstungsausgaben, militärische “Sondervermögen”, Drohungen und weitere Eskalation“ auszusprechen:
Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden | attac | Bund für soziale Verteidigung | church and peace | Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen | Forum Friedensethik | Frauennetzwerk für Frieden | Friedensregion Bodensee | Lebenshaus Schwäbische Alb | Naturfreunde Deutschlands | Netzwerk Friedenskooperative | Ökumenische FriedensDekade | Ohne Rüstung Leben | Ökumenische FriedensDekade | pax christi | Sant’Egidio | Sicherheit neu denken | Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

weiterlesen

Interessen der Kriegsparteien in der Ukraine

„Ein Jahr Krieg in der Ukraine“, ist der Titel einer Veranstaltung der Gruppe K mit Reinhard Lauterbach am Mittwoch, 22.02.,  um 19 Uhr im Raum 6 des Bahnhofs Langendreer.

Der auf Osteuropa spezialisierte Redakteur der Jungen Welt, Reinhard Lauterbach,  wird sich mit den Interessen der Kriegsparteien befassen. Wofür kämpfen Russland, die Ukraine und die westlichen Staaten? Wie ordnet sich Deutschlands „Zeitenwende“ in diesen Krieg ein? Was besagt die aktuelle deutsche Entscheidung für die Lieferung schwerer Panzer? Und was ist mit dem Risiko eines Atomkriegs, den die deutsche Außenministerin nach eigener Auskunft „nicht fürchtet“?

Verhandeln statt Schlachten – Den Frieden gewinnen, nicht den Krieg

Der folgende Text, verfasst von Ralf Feldmann, Mitglied im Bochumer Friedensplenum, begründet die Notwendigkeit von Friedensverhandlungen mit dem Grauen des Krieges:

„Ein Jahr Krieg in der Ukraine, ein Jahr Schlachten mit schwersten Waffen. Putins Rückfall in die Barbarei des Krieges bringt Tod und Verderben über die geschundenen Menschen in der Ukraine. Schlachten ist wörtlich zu nehmen. Menschen werden zu Tausenden geschlachtet. Ein ukrainischer Oberleutnant berichtete im Interview von seinem Schlachtfeld: Hunderte russische Angreifer seien kopflos ohne Deckung über die Leichen ihrer Kameraden nach vorn gestürmt und vom Abwehrfeuer niedergemäht worden. Aber auch: zu Kriegsbeginn waren wir in meiner Kampfeinheit zu 500, jetzt sind noch 75 übrig. Aus den zerbombten Städten und Dörfern sehen wir tagtäglich Bilder des Grauens. In zerschossener Infrastruktur fehlt den Menschen das Lebensnotwendige. „Ich will, dass das endlich aufhört“, schrie ein Verzweifelter in Mariupol vor den Leichensäcken eines Massengrabes in die Fernsehkameras, „egal, wer da oben regiert.“ Genau darum geht es ein Jahr nach Kriegsbeginn: dass das endlich aufhört! Das ist nicht nur Sache Russlands und der Ukraine. Wer Waffen liefert, hat eine eigene Verantwortung dafür, dass der Krieg – mit Kompromissen – endlich aufhört. weiterlesen