Was macht das Bochumer Friedensplenum?

Am 1. Mai hat das Bochumer Friedenplenum den Aufruf der Gewerkschafter gegen Aufrüstung an ein besonders interessiertes Publikum verteilt und dabei viele Unterschriften gesammelt. Unterschreiben kann man dort aber auch online. „Die Welt wird von immer neuen Kriegen erschüttert … (..) Die deutsche Regierung und Parlamentsmehrheiten beteiligen sich an dieser verheerenden Politik. Sie reden über „Kriegstüchtigkeit“ und sogar über „eigene“ Atombewaffnung, statt sich mit aller Kraft für ein Ende der Kriege, für Frieden und gemeinsame Problemlösungen einzusetzen“ , heißt es im Aufruf.

Am 8. Mai. dem Antifaschistischen Kampftag, beteiligt sich das Friedensplenum mit einem Informationsstand in der KoFabrik, Stühmeyer Str.  über den Zusammenhang von Faschismus und Krieg und verteilt ein Flugblatt, mit dem Unterstützung für Kriegsdienstverweigerung gefordert wird. Das reguläre Treffen im Haus der Begegnung fällt an diesem Tag aus.

Der 15. Mai ist der Tag der Kriegsdienstverweigerung. Das Friedenplenum ruft zu einer Mahnwache von 16.30 bis 19.00 Uhr am Kurt-Schuhmacher-Platz gegenüber vom Bahnhof auf.

Am 22. Mai findet dann wieder das nächste Treffen um 18.30 Uhr im Haus der Begegnung, Alsenstraße. statt. Es wird um einen Bundeswehr-Auftritt in der Matthias-Claudius-Schule  und um eine Plakataktion „Die Waffen nieder!“ gehen.

Kriegsvorbereitungen, weitgehend unbekannt

Am 15. Mai informiert Bernhard Trautvetter vom Essener Friedensforum über die NATO-Strategieschmiede in Kalkar. Die hält seit 2008 Jahreskonferenzen in Essen ab. Seit 2014 bereiten die Beteiligten die NATO auf einen großen Krieg in Europa vor. Das strategische Konzept der NATO umfasst für einen Kriegseinsatz alle Mittel eines Luftkriegs, die Arsenale der Marine, des Heeres, die Weltraum-Militärtechnik sowie die gezielte psychologische Kriegsführung. Auch ein Atomkrieg wird als Möglichkeit mit einbezogen. Der Referent erläutert die, wie er sagt, „besorgniserregenden Strategien und Pläne der Militärs“.

VHS Essen am 15. Mai 2024 von 19 – 21 Uhr.

Atomwaffenverbot oder atomare Aufrüstung?

Die Bochumer IPPNW ( Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges) lädt ein zum Thema “ Europa zwischen Atomwaffenverbotsvertrag und atomarer Aufrüstung“ mit Dr. Dietmar Köster (Mitglied des Europaparlaments, SPD), zugeschaltet mit Uta Zapf (MdB a. D., SPD) und Dr. Ingrid Farzin (IPPNW Bochum).

Vortrag und Diskussion finden am 13. Mai von 18.00 -19.30 Uhr in der Fritz Bauer Bibliothek, Feldmark 107, statt.

Charakteristika der aktuellen Entwicklung Chinas

Das Bochumer Friedensplenum hat Prof. Mechthild Leutner eingeladen, über die Grundzüge der aktuellen chinesischen Politik- und Wirtschaftsentwicklung zu berichten. China, Entwicklungs- und Hochtechnologieland zugleich, ist gegenwärtig ein zentrales politisches und mediales Thema. Der Vortrag zeigt die Grundzüge der jüngsten komplexen Politik- und Wirtschaftsentwicklung auf, geht auf die neuen Herausforderungen für die Gesellschaft und den Einzelnen ein und thematisiert die internationalen Beziehungen und Chinas Positionen in Bezug auf die Kriege in der Ukraine und in Gaza.

Mechthild Leutner war Professorin für Staat und Gesellschaft des modernen China an der Freien Universität Berlin, kennt das Land aus zahlreichen Aufenthalten, ist inzwischen im Ruhestand. Sie hat sich in zahlreichen Publikationen mit der neueren Geschichte des Landes und den gegenwärtigen Entwicklungen befasst.

Die Veranstaltung, die von der DFG-VK und dem Kulturbahnhof Langendreer unterstützt wird, findet am Mittwoch, 24. April ab 19 Uhr im Bahnhof Langendreer statt.

Andreas Zumach: „Nach dem Ukrainekrieg …“

Das Essener Friedensforum lädt zu einer Veranstaltung mit Andreas Zumach ein. Sein Thema: „Nach dem Ukrainekrieg: welche Weltordnung, welche Werte und welche Sicherheit?“ Die Veranstaltung in Kooperation mit der VHS Essen findet am 17. April 2024 von 19 – 21 Uhr statt. Näheres auf der Seite der VHS Essen.

Für alle, die sich für Hintergründe zum Konflikt zwischen Russland und dem Westen interessieren, vor allem auch die wirtschaftlichen Interessen, hat das Friedensforum Essen die Videoaufnahme der Veranstaltung vom 21.1.2015 mit Jürgen Wagner zum Thema „Das Spiel mit dem Feuer“ verlinkt. Es lohnt sich, ihn nochmal anzuschauen.

Manifest für mehr Unabhängigkeit im ORR

33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ARD, ZDF und Deutschlandradio, sowie zahlreiche  Unterzeichnende aus dem Kulturbereich haben ein Manifest verfasst,  in dem es um Erhalt und Ausbau der Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für die Demokratie geht. Dort heißt es: „Seit geraumer Zeit verzeichnen wir eine Eingrenzung des Debattenraums anstelle einer Erweiterung der Perspektive. Wir vermissen den Fokus auf unsere Kernaufgabe: Bürgern multiperspektivische Informationen anzubieten. Stattdessen verschwimmen Meinungsmache und Berichterstattung zusehends auf eine Art und Weise, die den Prinzipien eines seriösen Journalismus widerspricht. Nur sehr selten finden relevante inhaltliche Auseinandersetzungen mit konträren Meinungen statt.“ Die Forderungen, in denen es um Unabhängigkeit, journalistische Standards, Meinungs-und Informationsvielfalt und Bürgerbeteiligung geht,  können hier mitunterzeichnet werden.

Ostermärsche schaffen Druck auf Regierung

„Kannst du dich daran erinnern, wann sich zuletzt der Bundeskanzler, der Wirtschaftsminister, die Außenministerin und der Chef der Opposition zu einem Ostermarsch geäußert haben? Wir nicht!“, schreibt das Netzwerk Friedenskooperative und sieht den hohen Rechtfertigungsdruck, unter dem sich die Regierenden äußerten , als einen Erfolg der Ostermarschbewegung. Auf der Webseite der Friedenskooperative finden auch die Rede-und Kundgebungsbeiträge des Ostermarschs 2024.

Ostermarschthema in Bochum: Medien im Krieg

Das Bochumer Friedensplenum hat Clemens Ronnefeldt, Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des internationalen Versöhnungsbundes, als Redner für den heutigen Abschluss der sonntäglichen Etappe des Ostermarsches gewonnen. Er wurde gebeten, über die Rolle der Medien im Krieg zu sprechen. Er zögerte erst, weil das nicht sein inhaltlicher Schwerpunkt ist. Er sagte dann aber zu und beschrieb heute die Aufgabe, die Medien eigentlich haben sollten, sie aber nicht wahrnehmen und häufig bedenklich Lobbyarbeit betreiben statt aufklärerisch zu wirken: »Im Jahr 2013 schrieb Uwe Krüger seine Promotionsarbeit: „Medienmacht“ – Eine Dissertation über die Verflechtungen von Leitmedien, Politik und Wirtschaft.

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